Ca´n Campaner

Beschreibung

Das Herrenhaus enthält Stilelemente des Mittelalters und der Renaissance. Dies ist vor allem an den "coronella"- Fenstern ersichtlich, die sich an der Fassade zur Capuchinas Strasse hin öffnen. Die Hauptfassade, zur Ca´n Campaner Strasse, hat drei Etagen mit einem Rundbogenportal, der eine Oberschwelle aufweist. Über dem Erdgeschoss, zur Linken, ist ein Fenster im Renaissance-Stil. Dieses zeichnet sich durch filigrane Säulen und dem Garau Wappen aus, zwischen zwei Wasserhähnen und zwei Masken, je eine an jedem Ende. Auf der ersten Etage, zur Linken und über dem Renaissance-Fenster, befindet sich ein gothisches Fenster mit einer "conopialen" Inschrift und Blumendekoration. Weiter rechts sind drei Balkonfenster zu erblicken. Der Vorbau weist kleinere, kreisrunde Säulen auf. Die Fassade an der Capuchinas Strasse präsentiert einen blinden Rundbogen, welcher schon Teil des vorherigen Hauses war. Zur Linken sind drei lineare gothische Fenster. Auf der zweiten Etage ist eine fantastische Gruppe von drei "coronella"- Fenstern mit je zwei kleineren Säulen und mit drei kleinen Bögen, sowie zwei Fenster im Renaissancestil.

Der Patio ist das Ergebnis verschiedener Umbauten über eine längere Zeit; der letzte Umbau ist noch nicht lange her. Der Eingang weist eine hölzerne Kassettendecke auf. Zur Linken ist die Garagentür, in Form eines, teilweisen wieder erlangten, Spitzbogens. Zur Rechten befindet sich ein Portal mit einer Treppe. Ein grossartiger Flachbogen folgt, dessen Kapitäle das Wappen der Rossinyol Familie aufweisen und der uns zum Patio geleitet.
Zur Linken führt eine Treppe hinauf, während sich auf der Rechten ein weiterer Bogen öffnet. Am Ende des Patios finden wir die Haupttreppe mit einem Eisengeländer und einfachen Balustraden; auf dem ersten Treppenpodest, zur Rechten, einen Flachbogen und am Ende des Korridors einen weiteren, ähnlichen Bogen.

Historischer Hinweis

Gemäss dem Historiker Mn. Antoni Pons erscheint Ca´n Garau d´Aixartell (oder Ca´n Campaner) als "nummeriert mit der Ziffer 1 der Campaner Strasse, an der Ecke der "Capuchinas Strasse¿ und zeichnet sich durch breite Wohnzimmer, hohe Decken und von aussen durch grazile "coronella" Fenster aus. Im Studio können wir das im Renaissance-stil erbaute Fenster bewundern, welches mit einem einfachen, ungezügelten Löwen dekoriert ist, nämlich dem Emblem der Garau Familie" (Pons, Antoni: 246). In der Mitte des XVI. Jahrhunderts gehörte das Haus Miquel Garau Ramiro, der Margalida Aixartell im Jahre 1552 heiratete.

Der Name des Hauses stammt aus dieser ehelichen Verbindung. Er war ein Bruder des Kanonikus Jeroni Garau, Gründer der Casa de la Caridad (Haus der Barmherzigkeit) und gab dem Häuserblock seinen Namen. Das Stadtpalais datiert aus dem Jahre 1575 und befand sich in dem Garau Häuserblock. Es wurde mit 2.600 mallorquinischen Pfund bewertet. Der Sohn von Miquel, Antoni Agustí Garau d´Aixartell, erhielt den Titel als Edelmann im Jahre 1587. 1624, erhielt der Enkel von Miquel Garau, Miquel Jeroni Garau d´Aixartell i Sanglada, einen Adelstitel. Die Saga endet im Jahre 1803 mit Antoni Garau d´Aixartell i Gual-Despuig.

Hinweise:

- Pons, Antoni: Història de Mallorca (Geschichte von Mallorca). Band IV, S. 246
- Murray-Pascual: La casa y el tiempo ("Das Haus und die Zeit" - 1988), Band II, S. 320
- GEM VI, 157.
- Katalog des Rathauses von Palma, 2005.